IBH-Lab KMUdigital - Data Science für KMU (ABH069)

Das Ziel des Projekts Data4KMU bestand darin, für KMU aus dem Bodenseeraum die Konzeption und Entwicklung von Instrumenten im Bereich Data Science (die Anwendung von Analytics und Daten für die Generierung von Mehrwert) zu schaffen. Damit sollen sich diese künftig ihren Möglichkeiten entsprechend aktiv an digitalen Wertschöpfungsnetzwerken beteiligen können, insbesondere in den Branchen Produktion und Service. Der Fokus lag dabei auf datengestützten Produkten und Services in den neu entstehenden digitalen Wertschöpfungsnetzwerken. Den KMU aus dem Bodenseeraum sollen durch das Projekt einfach anwendbare Möglichkeiten aufgezeigt werden, eine aktive und gestaltende Rolle in diesen Netzwerken einzunehmen.

Im Projekt Data4KMU wurde in einem ersten Schritt eine breit angelegte Recherche und Analyse der Literatur durchgeführt. Diese deckt die Dimensionen «Strategie und Geschäftsmodell», «Prozesse und Services», «Leadership, HRM und Organisation» sowie «Organisationskultur und Ganzheitlichkeit» ab. Die Analyse hat ergeben, dass die strategische Bedeutung von Daten in der Literatur bereits reflektiert ist, jedoch v.a. mit Bezug auf Großunternehmen und ohne eine Diskussion konkreter Auswirkungen und Anwendungen. Das Potential von Daten für Veränderungsprozesse in den Unternehmen ist erkannt, aber gleichzeitig auch als hohe Hürde und potenziell sogar als Bedrohung angesehen. Daten können einem Unternehmen den Schritt vom Produkt- zum Serviceanbieter und somit zu innovativen Geschäftsmodellen ermöglichen. Es wurde offensichtlich, dass sich daraus komplett neue Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeitenden und die Organisation der betroffenen Unternehmen ableiten.

Aufbauend auf den Erkenntnissen aus der Literaturanalyse wurden in einem nächsten Schritt in den oben genannten fünf Dimensionen Fragestellungen für die Studie formuliert und in qualitativen Interviews mit 15 Unternehmen bestätigt, vertieft und in Arbeitshypothesen transferiert. Es hat sich gezeigt, dass das Verständnis über Daten und deren Potenzial sehr heterogen und oft auch unklar ist. Insbesondere in KMU besteht oft eine eher abwartende Haltung vor dem Hintergrund dieser Unklarheiten. KMU laufen daher Gefahr, wichtige Entwicklungen zu „verpassen“.

Darauf aufbauend konnten Hypothesen als Ausgangspunkt für eine ausführliche quantitative Umfrage formuliert werden, mit der die Erkenntnisse aus den bisherigen Phasen überprüft und fokussiert betrachtet wurden. Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Digitalisierung bzw. das Thema Data Science in den meisten Unternehmen angekommen ist. Bei der Umsetzung sieht es allerdings noch anders aus. Die wenigsten Unternehmen, egal ob groß oder klein, haben bereits eine Digitalisierungsstrategie in der Umsetzung. Doch zeigt sich erneut, dass sich Großunternehmen stärker mit der Umsetzung auseinandersetzen.

Die ausführliche Analyse erlaubte die Formulierung von Handlungsempfehlungen. Auf der Ebene der Strategie wurden drei Muster datengetriebener Geschäftsmodelle erarbeitet. In der Dimension Leadership, HRM und Organisation wurden Formen der Zusammenarbeit, neue Kompetenzprofile und Maturitätsmodelle aufgezeigt. Für die technischen Voraussetzungen wurden im Themenfeld IT und Prozesse Konzepte für die Auswahl geeigneter Cloud- und Edge-Computing-Architekturen hergeleitet.

Die konkrete Umsetzung in Wertgenerierung auf Basis von Data Science wurde basierend auf mehreren Fallstudien beschrieben. Daraus wurden vier Typen an Service Konzepten vorgeschlagen, die sich bei den KMU in einer ersten Herangehensweise besonders eignen. Ein spezieller Fokus wurde dabei auf den Aspekt gelegt, welche Pains der Kunden mit welcher Form von Service in möglichst einfacher Weise adressiert werden können. In zwei konkreten Demonstrator-Cases - je im Edge- und Cloud Bereich - wurde aufgezeigt und praktisch visualisiert, wie ein KMU mit relativ geringem Aufwand Service-Nutzen für seine Kunden generiert.

Das Projekt hat die Ergebnisse laufend in einer größeren Serie an Workshops, Events und Konferenzen an Partner aus der Wissenschaft und der Industrie kommuniziert und in diverse Unterrichtsformate an den Hochschulen eingebracht.

 

  Projekttitel

IBH-Lab KMUdigital - Data Science für KMU im operativen Betrieb einfach gemacht (Data4KMU)
Website http://www.kmu-digital.eu/de/projekte/data4kmu
Projektzeitraum 01.01.2018 - 31.12.2019

Kofinanzierungssatz

EU: 70,00 %

CH: 50,00%

Beteiligte Länder

DE, AT, CH
   
   

 

Leadpartner

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
School of Engineering
Technikumstraße 9
8401 Winterthur
Schweiz

Projektpartner

  • FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CH)
  • Fachhochschule Vorarlberg (AT)
  • Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (DE)
     
 

Kosten

Förderung

EU:

€ 127.770,30

€ 89.439,21

Schweiz:

€ 458.310,82

€ 229.155,40
Fürstentum Liechtenstein: € 0,00 € 0,00
Gesamt: € 586.081,12 € 318.594,61