Neue Geschäftsmodelle mit 3D-Druck (ABH081)

Anstatt Produkte zentral an nur wenigen Standorten herzustellen und dann weltweit logistisch zum Zielort zu transportieren, ermöglicht es die additive Fertigung Herstellinformationen über das Internet zu transferieren und diese für die lokale Fertigung zu verwenden. Hieraus resultieren neue Geschäftsmöglichkeiten, die grenzübergreifend stattfinden und auch von KMU zu KMU global abgewickelt werden können. Dies vorausgesetzt, Wissen, Technologie und Infrastruktur sind für KMU leicht zugänglich. Das Projekt soll hierzu einen Beitrag liefern.

Das Projekt wurde in 3 Teilprojekte untergliedert:

 1) Wirtschaftliche Logik der Geschäftsmodelle

Es wurden mehrere Workshops während der Projektlaufzeit veranstaltet, die zu einem Erfahrungsaustausch genutzt werden konnten, aber auch Denkanstösse mit praktischem Hintergrund ermöglichten. Des Weiteren wurde eine große Umfrage zur additiven Fertigung im Frühling 2021 durchgeführt, welche sich auf die DACH Region bezog. Auch wurde ausgiebig zu digitalen Handelsplattformen geforscht, da sich während des Projektes zeigte, dass viele 3D-Druckunternehmer sich sehr auf die regionale Nachfrage konzentrieren und der Kundenakquiseaufwände sehr hoch sind. Eine digitale Handelsplattform kann hier eine gute Lösung sein, da sie Zugang zu globalen Märkten bieten kann und gleichzeitig die Akquisekosten senkt. Auch kann eine Handelsplattform Standards setzen und damit den Zugang zur additiven Fertigung vereinfachen. Zuletzt wurden alle Ergebnisse in einem White Paper zusammengefasst und den Projektteilnehmern zugänglich gemacht. Damit wurde die praktische Erfahrung aus dem Projekt und Denkanstösse allgemein verfügbar gemacht.

2) Transfer lizenzierte Datenpakete

 Das Ziel war der Aufbau einer abgesicherten Umgebung, um Druckdateien, welche mit einem Lizenzschlüssel versehen sind, zu einem im Internet ansprechbaren 3D-Drucker zu senden und die Quittierung nach Druck-Fertigstellung wieder an das System zurückzugeben. Die Projektforschung gipfelte, als am 31. August 2021, während dem Projektteammeeting in St. Gallen, die Lösung der Ambitorio AG dazu verwendet wurde, um am Firmensandort Baar eine Druckdatei einzuspeisen, wofür im Projektmeeting mittels eines Mobiltelefons die Autorisierung erteilt wurde und der Druckauftrag an der FHV in Dornbirn dadurch automatisiert gestartet werden konnte. Dies begleitet durch eine Live-Videoschaltung mit dem 3D-Drucklabor der FHV. Hiermit konnte eines der Hauptprojektziele, nämlich die Erprobung der verschlüsselte Datentransfer zwischen Lizenzgeber und Lizenznehmer, direkt zum 3D-Drucker, erfüllt werden.

3) Druckprozessüberwachung & Qualitätssicherung

Zum Zweck der Qualitätssicherung bei einer dezentralen Fertigung gilt es Fehler im laufenden 3D-Druck sicher zu erkennen.  Dies erfordert, den Druckprozess kontinuierlich zu überwachen und Druckfehler automatisiert zu identifizieren. Damit das während des Druckvorgangs geschehen kann, muss die Lösung im 3D-Drucker integriert werden. Damit die Daten für die Modellvorlage des 3D-Drucks nicht offen vorliegen und damit eine beliebige Reproduktion des Bauteils möglich wird, hat das Konsortium eine Blockchain-basierte Speicherung und Verwaltung von Druckdaten (G-Code) sowie von Lizenzen für diese Druckdaten realisiert. Nach dem Entschlüsselungsvorgang liegt die Datei vor, die als Modellvorlage für das optische System zur 3D-Drucküberwachung eingelesen werden kann. In einem weiteren Schritt wird das Ergebnis verschlüsselt an die Lizenzgeber oder eine andere verantwortliche Person zurückgesendet.

Projekttitel

Neue Geschäftsmodelle mit 3D-Druck - Bewertung und Erprobung neuer Formen grenzübergreifender Kooperationen mit 3D-Druck
Website  
Projektzeitraum 01.01.2019 - 30.06.2022

Kofinanzierungssatz

EU: 60,00%

CH: 50,00%

Beteiligte Länder

D, AT, CH
   
   

 

Leadpartner

Hightech Zentrum Aargau AG
HTZ
Badener Straße 13
5200 Brugg
Schweiz

Projektpartner

  • Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH (AT)
  • AM Network, c/o Swissmen (CH)
  • Landkreis Waldshut (D)
  • Duale Hochschule Baden-Württemberg (D)
  • Ambitorio AG (CH)
  • ZHAW School of Management and Law (CH)
  • Fabru GmbH (CH)
  • Swiss Materials, c/o ITS Industrie- und Technozentrum Schaffhausen (CH)
  • Nonkonformer GmbH (CH)
  • FH Vorarlberg (AT)
  • Multec GmbH (D)
  • Bayern Innovativ, bzw. Bayerische Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH (D)
  • E. Blum & Co.AG (CH)
  • pro3D GmbH (D)
  • FS Tools GmbH (AT)
  • Leichtbau BW GmbH (D)
  • Hochrheinkommission (D)
  • Kanton Schaffhausen (CH)
  • Wirtschaftsregion Südwest GmbH (D)
  • Regierungspräsidium Freiburg (D)
  • connect Dreiländereck (D)
  • Kanton Aargau (CH)
  • Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (AT)
 

Kosten

Förderung

EU:

€ 411.833,11

€ 247.099,81
Schweiz:

€ 439.404,12

€ 219.701,99
Fürstentum Liechtenstein: € 0,00 € 0,00
Gesamt: € 851.237,23
€ 466.801,80