kommen - schaffen - bleiben

Die neue Dauerausstellung "kommen - schaffen - bleiben" beschäftigt sich mit den Gastarbeiter*innen, die vor Jahrzehnten in den Landkreis kamen. Die moderne Ausstellung, die im Fischerhaus, der "Keimzelle" des Museums zu sehen ist, wurde aus aktuellem Anlass digital eröffnet.

Jung und dynamisch, gesund und leistungsbereit – waren die jungen Menschen aus den Mittelmeerländern, die vor rund 60 Jahren in den Landkreis Ravensburg gekommen waren und blieben. Auch im Fischerhaus, der „Keimzelle" des Bauernhaus-Museums, wohnten in den 1970er Jahren „Gastarbeiter". Die türkischen Arbeiter in der Holzindustrie, ihre Nachkommen und viele weitere ehemalige Arbeitsmigrant*innen erzählen von ihren Erfahrungen, sich in der „Fremde" zurechtzufinden. Von Sprachbarrieren und „Befremden" erzählen ebenso Repräsentant*innen der sogenannten "Mehrheitsgesellschaft" Oberschwabens.

Nehmen Sie Platz in den „Zeitvehikeln" und begeben Sie sich auf die Reise – wie live und in Farbe erzählen dort die Zeitzeug*innen. Sie oder ihre Eltern waren vor rund 60 Jahren gekommen, um zu „schaffen", denn die Wirtschaft im Landkreis Ravensburg florierte. Ein Aktenschrank-Imitat zeigt die bunte Unternehmenslandschaft der 1950er bis 1970er Jahren in vielen Branchen. Im Landkreis-Relief wird die damalige industrielle Arbeitswelt auf dem Land lebendig.

Einfallsreich ist für jede Altersgruppe etwas geboten: Audioaufnahmen mit den Erlebnissen von ehemaligen „Gastarbeiterkindern" nehmen auch die Kleinen mit auf eine Lebensreise. Gemütliche Kindernischen stehen dafür bereit. Es ist eine Ausstellung zum Schauen, Hören, Staunen und regt bis zuletzt an, mitzudenken bei der Frage: Wie wird Fremdes zu Vertrautem?

Die Ausstellung bildet den gelungenen End- und Höhepunkt des grenzüberschreitenden Projekts "Migration nach Oberschwaben und Vorarlberg im 19. bis 21. Jahrhundert", in dem das Bauernhaus-Museum als Projektinitiator gemeinsam mit vier Projektpartnern aus Vorarlberg das Thema Migration wissenschaftlich erforscht und in jeweils eigenen Ausstellungen, Lesungen, Forschungen und anderen Projekten regionalspezifisch aufarbeitet.

Digitale Ausstellungseröffnung